Allgemeines
Ein Relativsatz ist ein Nebensatz, der ein Element des Hauptsatzes näher beschreibt. Sowohl im Deutschen als auch im Ungarischen wird ein Relativpronomen (bezügliches Fürwort) verwendet, um die beiden Sätze zu verbinden:
Ez a ház, amelyben élünk, nagyon régi. (Dieses Haus, in dem wir leben, ist sehr alt.) |
A könyv, amit olvasok, nagyon érdekes. (Das Buch, das ich lese, ist sehr interessant.) |
Bildung & Verwendung
Die Relativsätze beantworten Fragen wie Wer?, Was?, Welches? und Welche Art?. Die Relativpronomen werden grundsätzlich aus den Demonstrativpronomen „az“ und dem jeweiligen Fragewort gebildet:
a- + ki? → aki | a- + mi? → ami | a- melyik? → amelyik | olyan…a-… |
Im Detail:
Personen az … aki / akik | Az a tanár, aki itt van. (Das ist der Lehrer, der hier ist.) Az a fiú, aki az iskolában tanul, kiváló tanuló. (Der Junge, der in der Schule lernt, ist ein hervorragender Schüler.) |
Tiere, Gegenstände, Ideen, Unbestimmtes az … ami / amik | Az a ház, ami ott áll. (Das ist das Haus, das dort steht.) Az a dolog, ami történt, teljesen váratlan volt. (Das, was passiert ist, war völlig unerwartet.) |
Tiere, Gegenstände az … amelyik / amelyek⚠️ | Az a könyv, amelyik a polcon van. (Das ist das Buch, das im Regal ist.) |
Qualitäten, Eigenschaften olyan … aki olyan … ami olyan … (mint) amilyen | Olyan diák, aki szorgalmas. ((So) ein Schüler, der fleißig ist.) Olyan házat szeretnék, amelyik tágas és világos. (Ich möchte (so) ein Haus, das geräumig und hell ist.) |
Oft wird in der gesprochenen Sprache „amely“ anstelle von „ami“ verwendet. „Olyan“ wird im Akkusativ „Olyat“:
Milyen ruhát keresel? – Olyat, amelyik kényelmes. (Was für ein Kleid suchst du? – Eins, das bequem ist.) |
Suffixe am Relativpronomen
In vielen Fällen erhält das Relativpronomen Endungen, die der Funktion im Satz entsprechen:
Olvastam egy könyvet. A könyvet a barátomtól kaptam. (Ich las ein Buch. Ich bekam das Buch von meinem Freund.) | → Olvastam azt a könyvet, amelyiket a barátomtól kaptam. (Ich las das Buch, das ich von meinem Freund bekam.) |
Találtam egy kulcsot. A kulccsal kinyitottam az ajtót. (Ich fand einen Schlüssel. Mit dem Schlüssel öffnete ich die Tür.) | → Találtam azt a kulcsot, amellyel kinyitottam az ajtót. (Ich fand den Schlüssel, mit dem ich die Tür öffnete.) |
Unbestimmte oder bestimmte Konjugation?
Nach „amelyiket“ wird die bestimmte Konjugation verwendet:
Megveszed azt az autót, amelyiket nézted? (Kaufst du das Auto, das du angeschaut hast?) |
Kölcsönadod azt a ruhát, amelyiket hordod? (Leihst du mir das Kleid, das du trägst?) |
Ansonsten immer die unbestimmte Konjugation:
Azt a lányt veszem feleségül, akit szeretek. (Ich heirate das Mädchen, das ich liebe.) |
Azt az embert keresem, akit mindenki ismer. (Ich suche den Mann, den jeder kennt.) |
Az ember, akit keresek, itt lakik. (Die Person, die ich suche, wohnt hier.) |
Weitere Relativsätze
Das Relativpronomen kann auch anzeigen, wann, wo oder wie eine Handlung ausgeführt wird.
Ort
itt/ott (hier/dort) | … | ahol (wo) |
ide/oda (hierhin/dorthin) | ahová (wohin) | |
innen/onnan (von hier/dorther) | ahonnan (woher) |
Itt van a bolt, ahol dolgozom. (Hier ist das Geschäft, wo ich arbeite.) |
Oda megyünk, ahová a nap süt. (Wir gehen dorthin, wohin die Sonne scheint.) |
Onnan jövök, ahonnan a szél fúj. (Ich komme dorther, woher der Wind weht.) |
Zeit
akkor (wenn) | … | amikor (als) |
azóta (seitdem) | amióta (seitdem) | |
addig (bis dahin) | ameddig/amíg (so lange) |
Akkor boldog vagyok, amikor a családommal vagyok. (Ich bin glücklich, wenn ich bei meiner Familie bin.) Diese Kombination gibt einen konkreten Zeitpunkt oder eine bestimmte Konstellation an. |
Azóta nem találkoztunk, amióta elköltöztél a városból. (Wir haben uns nicht mehr gesehen, seitdem du aus der Stadt weggezogen bist.) Wird genutzt, um eine Zeitspanne vom Beginn eines Ereignisses bis zur aktuellen Situation oder bis zu einem anderen Ereignis zu beschreiben. |
Addig fogunk játszani, amíg sötét nem lesz. (Wir werden spielen, solange es nicht dunkel wird.) Beschreibt eine fortlaufende Handlung oder einen Zustand, der solange bestehen bleibt, bis eine Änderung eintritt oder ein bestimmter Zeitpunkt erreicht wird. |
Sätze beginnend mit
Viele Sätze beginnen mit „amikor“ (wenn), „amióta“ (seit) oder „amíg“ (bis). In diesen Fällen dreht sich die Satzstellung um und es wird kein Indikativwort (also das Wort, auf das sich das Relativpronomen bezieht), benötigt:
Amikor dolgozom, mindig fáj a fejem. (Wenn ich arbeite, schmerzt mein Kopf.) |
Amióta itt lakom, mindig boldog vagyok. (Seit ich hier wohne, bin ich immer glücklich.) |
Modus / Art
úgy (so) … ahogy / ahogyan (wie) |
Úgy dolgozik, ahogy a legjobbak. (Er arbeitet so, wie es die Besten tun.) |
Quantität / Anzahl
annyi (so viel wie) … amennyi (so viel wie) / ahány (so viele wie) |
- „Ahány“ wird nur verwendet, wenn es sich um eine zählbare Menge handelt. „Amennyi“ kann für beide Fälle (zählbar / unzählbar) verwendet werden.
Annyi pénzt költök, amennyit csak tudok. (Ich gebe so viel Geld aus, wie ich nur kann.) |
Annyi almát veszek, ahány a kosárba fér. (Ich kaufe so viele Äpfel, wie in den Korb passen.) |
Größe
akkora (so…) … amekkora (…groß wie) |
Akkora házat épített, amekkora még nem láttunk. (Er baute ein Haus so groß, wie wir es noch nie gesehen haben.) |
Verwendete Quellen
(Seidler und Szajbély 2005), S. 166
(Szita és Görbe 2009, 2010, 2014), S. 240
(OpenAI), persönliche Kommunikation, 26. 05. 2024